Kulturelle Mehrfachidentität
- Adolf L. Pohl
- 6. Apr. 2023
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Mai 2023
Interkulturelle bzw. transethnische Ehen zwischen Angehörigen verschiedener Kulturen, Länder, Religionen usw. gibt es, seit Menschen auf der Welt sind: „Bei der Sequenzierung des Genoms eines etwa 90.000 Jahre alten weiblichen Individuums aus einer russischen Fundstätte stellte sich heraus, daß ihre Mutter Neandertalerin und ihr Vater Denisovaner war. Zusammen mit bisherigen Erkenntnissen, dass sich Neandertaler und Denisovaner nicht nur miteinander, sondern auch mit frühen modernen Menschen vermischt haben, zeigt dies: Menschen aus verschiedenen Gruppen haben sich im Laufe der Geschichte schon immer gemischt.“ (https://www.mpg.de/12650781/eva_jb_2018)

Heute sind transnationale Ehen, Lebensformen und Perspektiven durch Diaspora, Exil, Flucht, Globalisierung, Krieg, Migration, Mobilität und Vertreibung weit verbreitet. In interkulturellen Familien sind Kinder mindestens bikulturell oder wachsen häufig mehrsprachig mit mehreren Kulturen auf. Kultur kann aber in mancher Hinsicht auch eine problematische Perspektive für transnationale Lebensformen darstellen. In der Kindheit kann nämlich während in der noch nicht abgeschlossenen Persönlichkeitsbildung der Einfluß von zwei oder mehr divergierenden Kulturen die Sozialisation erschweren, z.B. durch einander widersprechende Erwartungssysteme aus verschiedenen kulturellen Kontexten. Positiv wirken Bildungs- und Erziehungsprozesse in Schule und Gesellschaft, welche die Entwicklung kultureller Identitäten im Rahmen der Sozialisation
unterstützen. Ausbildung, Erfahrungen und Verbindungen an und mit anderen Orten und Menschen unserer Welt sind später im Beruf ein unschätzbares Sozialkapital, das die persönliche Arbeit, Freizeit, Identität, und Lebenserfahrung bereichert.
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