Mir-san-mir-Patriotismus
- Adolf L. Pohl
- 17. März 2023
- 2 Min. Lesezeit
NATION ist eine große, meist geschlossen siedelnde Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Abstammung, Geschichte, Sprache und Kultur, die ein politisches Staatswesen bilden. Österreich war zu keiner Zeit gleichmäßig besiedelt und einheitlich sprachlich und kulturell geprägt. PATRIOTISMUS ist die emotionale Verbundenheit mit der eigenen Heimat oder dem Vaterland, die sich häufig auf die Nation bezieht. Der Begriff „Der österreichische Mensch“ taucht erstmals im Jahr 1924 und dann 2009 auf; Robert Musil (1880-1942) nennt ihn einen Möglichkeitsmenschen. Wo es den Wirklichkeitssinn gibt, muß es auch Möglichkeitssinn geben; Möglichkeits- menschen leben in einem feinen Gespinst von Dunst, Einbildung, Konjunktiven und Träumerei.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges (1914-1918) und dem Zerfall der Habsburgermonarchie entstand Österreichs Erste Republik (1918-1938), in der nur wenige glaubten, daß dieser neue Staat überleben konnte. 1938 marschierte die Deutsche Wehrmacht in Österreich ein, wurde be- geistert begrüßt und die „Ostmark“ wurde Teil des Deutschen Reiches. Während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) erklärten Großbritannien, USA und die Sowjetunion USSR in der sog. Moskauer Deklaration von 1943 die Besetzung Österreichs für „null und nichtig“ sowie als alliiertes Kriegsziel die Wiedererrichtung eines selbstständigen Staates Österreich.
Österreich galt lange Zeit als Auswanderungsland; erst nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich Österreich durch das „Gastarbeitermodell“ schrittweise zum Einwanderungsland, da in den 1960er Jahren (Nachkriegskonjunktur) aus dem Ausland angeworbene Arbeitskräfte dringend benötigt wurden. Zwischen Ziel-und Herkunftsland wurden sog. Anwerbeabkommen geschlossen (1962: Spanien, 1964: Türkei, 1966: Jugoslawien). Überraschenderweise stellte sich dabei her- aus: „kleines Herrenvolk sieht sich in Gefahr: man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen“ (Max Frisch 1911-1991, Schweizer Schriftsteller, im Vorwort zu dem Buch «Siamo italiani – Die Italiener. Gespräche mit italienischen Arbeitern in der Schweiz» von Alexander J. Seiler, Zürich: EVZ 1965). Gleichzeitig wanderten hochqualifizierte ÖsterreicherInnen damals in Länder wie Deutschland, Schweiz, USA, Kanada und Australien ab, wo sie nicht nur bessere Arbeits- und Lebensbedingungen fanden, sondern auch wesentlich höhere Verdienste lukrieren konnten.
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